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Sortenwahl

Die erste und gleichermaßen wichtigste Überlegung zur Sortenwahl besteht darin zu entscheiden welche Resistenz-/Toleranzeigenschaften die Sorte mitbringen muss. Welche Krankheiten, Fruchtfolgebesonderheiten gibt es in meinem Betrieb:

  • In 3-jährigen Rübenfruchtfolgen bzw. 4-jährig mit Raps, Kohl oder sonstigen Wirtspflanzen in der Rübenfruchtfolge macht häufig ein erhöhtes Auftreten von Nematoden Probleme.
  • In engen Rübenfruchtfolgen, in anbaustarken Regionen und in Flussniederungen/ Nebellagen herrscht häufig ein erhöhtes Auftreten von Cercospora und anderen Blattkrankheiten vor. Zu einem funktionierenden Fungizidmanagement gehört auch eine unanfällige Sorte.
  • Rhizoctoniabefall tritt in den bekannten Regionen auf. In Mais- bzw. Bohnenfruchtfolgen besteht durch die Wirtspflanze Mais/ Bohne die Gefahr, dass sich der bodenbürtige Rhizoctoniapilz vermehrt und zur „späten Rübenfäule“ an Zuckerrüben führt.
  • Rizomaniatoleranz gehört in allen mitteleuropäischen Anbauregionen zum Standard. Inwieweit die in den Niederlanden beginnende „strong Rizomania“ in anderen Regionen Einzug hält, bleibt abzuwarten.
  • Durch den bodenbürtigen Pilz Actinomycetes kann jahresbeding regional verstärkt Gürtelschorf auftreten. Besonders betroffen sind häufig Böden, die zum „dichtlagern“ neigen – es gibt Sortenunterschiede in der Anfälligkeit auf Gürtelschorf!

Ist die richtige Resistenz-/Toleranzeigenschaft ausgewählt, so gilt das Hauptaugenmerk in allen Bezahlungssystemen der Zuckerunternehmen auf dem Zuckerertrag bzw. dem bereinigten Zuckerertrag.