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Bodenverdichtung

Welche Konsequenzen haben Bodenverdichtungen?

Bei Bodenverdichtungen ist in jedem Fall mit Ertragsverlusten zu rechnen – bei schweren Schäden mit bis zu 70 %!

Ein verdichteter Boden erschwert das Wurzelwachstum und kann sogar die Ausbildung einer Pfahlwurzel (Rübenkörper) verhindern. Entsprechend können die Zuckerrüben weniger Nährstoffe und Wasser aufnehmen. Bei Trockenheit kommt es dann zum totalen Wachstumsstillstand.

Nach starken Niederschlägen auf verdichteten Flächen ist die Wasserdrainung in tiefere Bodenschichten unterbrochen. Dadurch kann es zu Staunässe und Sauerstoffmangel in den Böden kommen. Staunässe kann ebenso wie Trockenheit das Rübenwachstum stoppen. Im Frühjahr führt es zum verspäteten Reihenschluss und einer stärkeren Verunkrautung. Dieser Entwicklungsrückstand Ihrer Rüben kann nicht kompensiert werden. Zudem wirken sich Bodenverdichtungen durch den höheren Pflanzenschutzaufwand wirtschaftlich in doppelter Hinsicht negativ für Sie aus.

Weiterhin sind Verdichtungen bzw. der daraus folgende Sauerstoffmangel schädlich für nützliche Bodenorganismen, die Krankheiten vorbeugen. Pilzkrankheiten wie Rhizoctonia und Rotfäule können sich schneller ausbreiten.

Wie vermeide ich Bodenverdichtungen?

  • Sorgen Sie für guten Wasserabfluss (Drainage).
  • Führen Sie die Bodenbearbeitung auf schweren Böden im Herbst durch. Im Frühjahr ist der Boden durchnässt und sehr anfällig für Strukturschäden.
  • Versuchen Sie generell, das Befahren und Bearbeiten und Beernten nasser Böden zu vermeiden.
  • Nutzen Sie bodenschonende Bereifung wie Breit- oder Zwillingsreifen.
  • Fahren Sie mit Breitreifen und niedrigem Reifeninnendruck, möglichst unter 1 bar. Im Frühjahr empfiehlt es sich, den Innendruck bei Breit- oder Zwillingsreifen sogar auf 0,5 bar abzusenken. Durch die vergrößerte Standfläche der Reifen und damit reduzierte Spurtiefe lässt sich auch Kraftstoff einsparen.
  • Gleiches gilt bei der Ernte: Der Reifeninnendruck aller Fahrzeuge (Roder, Überladefahrzeuge, Schlepper und Anhänger) sollte den Herstellerangaben entsprechend möglichst niedrig gewählt werden.
  • Befahren Sie die Ackerflächen so selten wie möglich. Prüfen Sie, welche Arbeitsgänge zusammengelegt werden können. Wenn Arbeitgänge nicht kombiniert werden können, versuchen Sie spurversetzt zu fahren und die Bodenbeanspruchung so gering wie möglich zu halten.

Hellgrüne bis gelbliche Reihen im ansonsten homogenen, gesunden Rübenbestand deuten auf verdichtete Fahrspuren hin. In den Spuren kommt es schnell zur Staunässe, bzw. Trockenheit wodurch die Zuckerrüben unter Sauerstoffmangel oder Wassermangel leiden.