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Basiswissen Bodenbearbeitungsverfahren

Welche Bodenbearbeitungsverfahren kann ich anwenden?

Im Zuckerrübenanbau können Sie grundsätzlich zwischen konventionellen und konservierenden, d.h. nicht wendenden Bodenbearbeitungsverfahren wählen. Was zu empfehlen ist, hängt sehr von Ihrem Standort und der Bodenart und von gesetzlichen Auflagen ab.

Die Mulchsaat als konservierendes Verfahren wird heute sehr häufig angewendet und kann in zwei Varianten unterteilt werden:

  • Mulchsaat mit Zwischenfruchtanbau
  • Mulchsaat ohne Zwischenfruchtanbau

Mulchsaat bietet viele Vorteile. Vor allem schützt sie vor Bodenerosion, Verdichtung und Verschlämmung und speichert Nährstoffe, da die wachsenden Pflanzen Nährstoffe aufnehmen und über den Winter hinweg in den Pflanzenrückständen im Oberboden konservieren. Weiterhin verbessert sich die Tragfähigkeit der Böden, was sich besonders bei der Ernte in feuchten Jahren auszahlt.

Weniger zu empfehlen ist im Zuckerrübenanbau die Direktsaat ganz ohne Bodenbearbeitung. Die Erträge bleiben hier häufig weit hinter denen der anderen Bearbeitungsverfahren zurück – zu erfolgreichen Direktsaaten gehört ein sehr aufwendiges und durchdachtes Gesamtkonzept, welches sich auf vielen Standorten nur sehr schwer umsetzen lässt.

Grundsätzlich gilt, dass die Zuckerrübe als Wurzelfrucht einen tiefe Durchwurzelbarkeit, ohne störende Schadverdichtungen, aber auch ohne überlockerte Horizonte (Strohmatten, Hohlräume) mit hohen Erträgen dankt. Weiterhin ist eine Nährstoffhorizontierung zu vermeiden. Die Pflanze benötigt die Nährstoffe in der gesamten durchwurzelbaren Tiefe. Daher ist es sinnvoll im Laufe des Jahres eine tiefe Grundbodenbearbeitung durchzuführen. Bei Mulchsaaten mit Zwischenfruchtanbau wird diese häufig vor deren Aussaat durchgeführt. Bei allen anderen Varianten hängt der optimale Zeitpunkt der Grundbodenbearbeitung von der Bodenfeuchtigkeit und der Bodenart ab.

  • Je trockener, umso tiefer kann gearbeitet werden
  • Je schwerer, bindiger die Böden sind (welche häufig im Rübenanbau vorherrschen), umso früher sollte im Spätsommer/Herbst tief bearbeitet werden
  • Je leichter, milder die Böden sind (neigen häufig zur Verschlämmung bzw. zum dichtlagern), umso mehr sollte die tiefe Bearbeitung im Winter/Frühjahr erfolgen

Grundsätzlich ist bei der Grundbodenbearbeitung eine Rückverfestigung des gelockerten Horizontes mit geeigneten Walzen, Nachläufern bzw. Untergrundpackern wichtig. Der gelockerte Boden soll von unten nach oben „gepackt“ werden, um Hohlräume, Schluffeinwaschungen, eine übermäßige Austrocknung und einen geregelten kapillaren Wasseraufstieg zu verhindern bzw. zu gewährleisten.